Sonntag, 3. Januar 2016

Lesestoff 2015 - Liste meiner Hörbücher und E-Books

Heute stelle ich einmal die Bücher vor, die ich zwischen November 2014 und Dezember 2015 gelesen bzw. als Hörbücher gehört habe. Letzteres ist eine gute Option für Berufspendler wie mich. Seit ich ein Audible-Abo habe, kann ich meine Zeit im Auto nutzen und das sind 70 bis 90 Minuten täglich. 

Bei der Auswahl meiner Bücher lasse ich mich leiten von Bestsellerlisten, persönlichem Interesse, Bewertungen anderer Leser und auch vom Umfang des Buches. Hörbücher können für mich nicht lang genug sein. Echter Lesestoff darf auch mal ein Ende haben, denn hierfür fehlen mir Zeit und Muße.



Sonntag, 27. September 2015

Besuch aus Down Under: Sohn eines Überlebenden besucht das KZ-Außenlager Flößberg

Für diejenigen, denen das Lesen längerer Texte schwerfällt, gibt’s dieses Mal vorab eine Kurzversion:

Gestern Nachmittag, am 26.09.2015, habe ich den australischen Sohn eines heute 92-jährigen Überlebenden mehrerer Konzentrationslager inkl. Todesmarsch von seinem Hotel in Leipzig abgeholt, um ihm die Spuren des KZ-Außenlagers Flößberg zu zeigen. Er wurde auf das Polizeiaufgebot aufmerksam, welches in Leipzig zur Absicherung von Demonstrationen und Gegendemos in Position gebracht wurde, und ich musste ihm sagen, dass wir uns 70 Jahre nach Ende des Krieges noch immer mit Nazis und Rassisten herumschlagen. Sagt mal, wie peinlich seid Ihr eigentlich?!


Und nun ausführlich.

Ich arbeite im Vorstand des Fördervereins Gedenkstätte Flößberg e.V. Mein Verein kümmert sich zusammen mit der Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. um das ehemalige KZ-Außenlager Flößberg. Es gehörte zum Netzwerk des Konzentrationslagers Buchenwald, welches zig Außenlager zwischen Rhein und Elbe betrieben hat. Das Lager in Flößberg bestand nur kurze Zeit, zwischen Dezember 1944 und April 1945. Es hatte den Zweck, für den Leipziger Rüstungsbetrieb HASAG Panzerfäuste zu produzieren. 1.900 Häftlinge durchliefen als Zwangsarbeiter das Lager, die meisten waren Juden aus Polen und Ungarn. 235 Menschen starben vor Ort an Hunger, Kälte und Misshandlung, unzählige weitere wurden in Buchenwald totgespritzt, nachdem ihre Arbeitskraft verbraucht war, bzw. überlebten den Todesmarsch nicht, welcher sich nach der Evakuierung des Lagers zwei Wochen lang hinzog und schließlich im KZ Mauthausen (Österreich) endete. Wer heute den kleinen Flößberger Wald sieht, kann sich diese Dimensionen nicht vorstellen. Deshalb halten unsere Vereine die Erinnerung daran wach.

Sonntag, 22. Februar 2015

Gratis im Internet: Der Unterschied zwischen Nutzer und Kunde

Gratisangebote im Internet sind eine feine Sache für die Kunden. Aber wo bleibt dabei die Balance zwischen Leistung und Gegenleistung? Wenn man sich dieser Frage nähert, wird deutlich:

Viele Nutzer von kostenlosen Angeboten sind nicht Kunde des Anbieters, sondern dessen Ware (oder Lieferant).

Was auf den ersten Blick paradox anmutet, möchte im am Beispiel Facebook verdeutlichen. Facebook ist ein Unternehmen. Unternehmen verdienen mit Kundengeschäften Geld. Die Facebook-„Mitgliedschaft“ ist kostenlos. Facebook verdient durch Werbeeinnahmen seiner Werbekunden. Welchen Platz nimmt wohl der Nutzer ein? Richtig, den in der Grabbelkiste.

Dienstag, 27. Januar 2015

Holocaust-Gedenktag 2015 im KZ-Flößberg

Am Dienstag, dem 27. Januar 2015, jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 70. Mal. Dieser Tag ist als Holocaust-Gedenktag jedes Jahr weltweit Anlass für Gedenkstunden und Schweigeminuten.

Auch auf dem Häftlingsfriedhof des vom KZ Buchenwald verwalteten Außenlagers Flößberg wurde der Opfer gedacht. Von den 235 Toten dieses Lagers sind 38 hier begraben. Nach der umfassenden Neugestaltung dieses Friedhofes, der sich im Großen Fürstenholz in der Nähe des Frohburger Ortsteils Flößberg befindet, wurde er anlässlich des Holocaust-Gedenktages von Frohburgs Bürgermeister Wolfgang Hiensch feierlich wiedereröffnet.

Foto (Tina Höhle): Blick durch das Friedhofstor

Der Förderverein Gedenkstätte Flößberg e.V. und die Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen. Knapp 40 Personen konnte ich als Vorsitzender des Fördervereins vor dem Friedhof mit den Worten begrüßen: „Willkommen im Großen Fürstenholz, einem ganz normalen Wald mit einer schrecklichen Geschichte“.

Samstag, 4. Oktober 2014

Todesmetall alter Schule, Alter!

Nach zwölf Jahren war es wieder einmal an der Zeit, Bolt Thrower live zu erleben. Als mir im Frühjahr dieses Jahres bekannt wurde, dass die Briten in die Stadt kommen würden, habe ich sofort ein Ticket geordert. Und das war gut so, denn das Konzert mit Morgoth und Vallenfire im Support war recht schnell ausverkauft. Death Metal geht also immer noch.

Donnerstag, den 2. Oktober, war es soweit. Am Morgen, vor der Arbeit, habe ich feststellen müssen, dass ich kein einziges Metalshirt mehr im Kleiderschrank habe. Nach und nach sind sie wohl alle beim Heimwerken draufgegangen, weil ich dachte, dass sie nicht mehr benötige. Paradise-Lost-Putzlappen und Bolt-Thrower-Reinigungstücher. Also habe ich mir das erstbeste weiße T-Shirt genommen. Was ich vergessen hatte: keiner trägt beim Metalkonzert weiß. Wie es der Zufall wollte, hat mich noch auf dem Weg nach Leipzig ein schwarzes Hoodie erreicht. Im Frühjahr hatte ich für das Bornaer Festival „Rock am Kuhteich“ gespendet, nachdem sich dort finanzielle Defizite ergeben hatten und das Hoodie war das Dankeschön dafür. Damit war meine Garderobe dem Anlass angemessen. 


Das Konzert fand im Hellraiser (Leipzig-Engelsdorf) statt. Als wir ankamen, war die Vorband Vallenfyre bereits auf der Straße zu hören. Pünktlicher Beginn, das ist ein gutes Zeichen, denn ich hatte von vergangenen Konzertbesuchen Verzögerungen und quälend lange Umbaupausen in Erinnerung. Nichts davon ärgerte mich dieses Mal, zwischen den Bands war gerade Zeit für ein Bier und einen Schwatz, dann ging es auch schon weiter. Am Eingang bekam ich einen Nightwish-Stempel aufgedrückt. Nigthwish, die Synthesizer-Combo mit der Frauenstimme. Beim Old School Death Metal Konzert...


Gespannt war ich auf das Publikum. Meine Vermutung bestätigte sich. Es ist, so wie ich mit meinen knapp 40 Jahren, mit seinen Helden gealtert. Hier sind alle etwas ruhiger geworden. Der Todesmetaller war ohnehin nicht für Bewegungsfreude bekannt (Männer tanzen nicht), aber inzwischen sparen sich viele Headbanger die Kraft, die für ein Kopfnicken oder das Heben der Teufelskralle (sofern die Gischt diese Fingerübung überhaupt noch zulässt) benötigt wird, für einige Kracher des Headliners auf. Stagediver, die sich noch über die Bühnenkante hieven können, gibt es aber noch immer, nur lässt man sich inzwischen gelenkschonend auf die Massen gleiten. Die Lichttechnik hat sich auf neue Reflexionsquellen im Saal eingestellt - Mann trägt teilweise Platte statt Matte, da bilde ich keine Ausnahme. Das Bier gibt´s aus der 0,5-Liter-Schnabeltasse und nicht mehr ganz so eisig wie früher. Der Sänger der Band Morgoth, inzwischen ergraut bis in die Bartspitzen, rief zwischen den Songs immer wieder „Old School Death Metal“ und „Leipzig“, damit auch ja keiner vergisst, warum er sich wo befindet. ;)


Begeistert war ich von einem Wandgemälde im Hellraiser, welches vom Cover der Bolt-Thrower-Platte „Warmaster“ stammt. Da fühlt man sich gleich zu Hause. Überhaupt ist das Hellraiser eine gute Location: es gibt ausreichend Parkplätz in der Nähe, die Größe ist für schätzungsweise 1000 Leute angenehm und direkt vor dem Eingang stehen Bäume. Außerdem gefällt mir das Rauchverbot. Was habe ich früher nach einem Konzert gestunken.


Einzig die drei Tontechniker haben uns von ihrer Insel aus vollgequalmt. Irgendwie lassen sich einige Tonis mit ihrer stundenlangen Soundcheckerei feiern, obwohl am Ende nichts besser funktioniert, als ob man diesen Zauber weggelassen hätte. Auch bei diesem Konzert hatte ich diesen Eindruck.Davon lässt man sich die Party nicht vermiesen. Das Intro von Bolt Thrower kündigte nach der zweiten Pause den Höhepunkt des Abends an. Vom Opener „Remembrance“ bis zur Zugabe „A silent demise“ kannten wohl die meisten im Saal jeden Song. Karl Willets, der sympathische Sänger, sprang agil wie Kermit der Frosch auf der Bühne herum und brüllte seine Texte in’s Mikrofon. Immer wieder umarmten ihn Stagediver und Willets ließ sich das ohne Allüren gefallen. Mit „Mercenary“, „Cenotaph“, „Powder burns“, „Where next to conquer“, „No guts, no Glory“ und weiteren Songs zogen Bolt Thrower einen Querschnitt durch ihre Diskografie. Viel zu schnell verging die Zeit. Meine Hoffnung, dass Mitternacht anlässlich des Tages der Deutschen Einheit unsere Nationalhymne intoniert würde, erfüllte sich nicht, denn 23.45 Uhr war der Spuk vorbei.

Vor dem Hellraiser fuhren Taxis vor, um Altmetall(er) heim bzw. in’s Heim zu bringen. Auch das gab es früher nicht, dafür hatten wir kein Geld und gebrochen wurde anonym in die Straßenbahn, letzte Reihe. Warten wir ab, wer in weiteren zehn Jahren vorfährt. Und wo. Denn dann wünsche ich mir Sitzplätze. Das Gewandhaus wäre angemessen.

Hier noch ein Video von 666SaXoN666 Metal auf Youtube:




Samstag, 9. August 2014

Digitale Konsolidierung

Wenn die freizeitliche Benutzung der Computertechnik zur Belastung wird, ist es an der Zeit, ein paar Dinge über Bord zu werfen. Microsoft Windows zum Beispiel, Stayfriends, Tons of Newsletters und ein paar Geocaches.

Begonnen habe ich meine Computerlaufbahn 1988 mit einem KC 85/3, ca. 1991 kam ein Amiga 500 und um 1995 der erste Pentium 100 mit Windows 95. Einen großen Teil meiner Rechnerzeit verbrachte ich mit Warten. Warten bis der Rechner hochgefahren ist; warten, bis ein Programm geladen ist; später warten, bis eine Website sich aufgebaut hat – warten, warten, warten.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Kindergeburtstag reloaded


Zwölf Monate nach dem Kindergeburtstag of Death war es wieder soweit. Kinder ein Jahr älter, neue Location, ceteris paribus: die Geburtstagsfeier meines Sohnes Vincent stand auf dem Plan. Ich mische mich ja kaum in unsere Familienorganisation ein, aber bei diesem Termin überlasse ich nichts dem Zufall. Auf der Suche nach einem Ort, der weder unser Haus, noch unser Garten ist, bin ich im "Irrgarten der Sinne" im Kohrener Land fündig geworden. Um sicher zu stellen, dass man dort ein Konzept hat, wie mit acht Erstklässlern vier Stunden zu überbrücken seien, habe ich mir am Telefon erklären lassen, wie der Nachmittag aussehen würde. Was mir vorgeschlagen wurde, hatte Hand und Fuß.

Schokobrunnen für die Kids.