Mittwoch, 29. August 2012

Von den Preppern lernen

Es gibt Menschen, die sich vorbereiten auf das "Ende der Welt, wie wir sie kennen". Damit meine ich nicht diejenigen, die etwas für ihre Rente beiseite legen. Ich meine die Prepper.

Wer einmal danach googelt, findet Internetseiten, Blogs und Videos von Leuten, die Lebensmittel horten, sich bewaffnen und ständig ein Notfall-Pack bei sich führen, um auf Atom-, biologische, chemische, kriegerische, Umwelt- und wirtschaftliche Katastrophen vorbereitet zu sein. Ich habe von Familien gehört, die 10.000 US-Dollar in Lebensmitteln gebunden haben. Einige versuchen, sich autark zu versorgen. Andere bauen sich Bunker. So vielfältig die Community ist, die meisten Prepper haben eines gemeinsam, nämlich ihren Plan B. Worin dieser besteht, bleibt stets geheim. Ich kann nur vermuten, was Prepper tun, wenn im Notfall Plan A nicht funktioniert. Wahrscheinlich gehen sie zu Mutti.

Einen Stromausfall oder eine Epidemie kann ich mir derzeit latent als bedrohliche Szenarien in unseren Breiten vorstellen. Ersteres wäre besonders im Winter lästig. Gut, wenn es im Haus noch eine Feuerstelle gibt, die nicht elektrisch gesteuert wird. Ein paar Kerzen erzeugen Licht. Gegessen wird kalt (oder aus dem Kessel). Bleibt das Wasser weg, wird es schon kritisch, aber nicht bedrohlich. Was wird benötigt? Brennholz, Kerzen und eine Handpumpe für den Brunnen. Will man sich vor einer Epidemie schützen und daheim auf Wochen verschanzen, wird es schon komplizierter: zusätzlich zum Stromausfallprogramm (denn der Kraftwerker verschanzt sich auch) bedarf es noch haltbarer Lebensmittel für einige Zeit. Da fängt die Arbeit an: wer einen solchen Vorrat hält, überwacht ständig das Mindesthaltbarkeitsdatum, verbraucht Altes und füllt Neues auf. Wer will schon Ravioli im Wert von 10.000 Dollar wegwerfen?

Die größte Katastrophe für einen Hardcoreprepper ist - man ahnt es -, dass überhaupt kein Notfall eintritt. So wie in den letzten sechs Jahrzehnten.

Was mich auf jeden Fall beeindruckt hat, ist, wie man im Notfall (Streichhölzer sind in die Toilette gefallen und keiner will sie herausholen) Feuer entfachen kann: standesgemäß mit einem Funkengeneratorstab, einem Firesteel. Jeder echte Prepper hat ihn. Es handelt sich dabei um einen Magnesiumstab, von dem man Funken abschabt. So ein Firesteel kostet nur wenige Euro. Ich habe mir einen bestellt und ausprobiert.


Firesteel mit Schaber


Es ist mir gelungen, damit Küchenrollenpapier und Wattepads zu entzünden. Das geht problemlos. Aber das ist nicht das Material, welches mir bei der Durchführung meines Plans B zur Verfügung stehen wird. Daher habe ich versucht, Holzspäne zu entzünden. Auch das ist mir einmal gelungen, nur habe ich darüber nahezu das komplette Magnesium verbraucht. Den Videobeweis will ich nicht schuldig bleiben:

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