Dienstag, 7. Februar 2012

Kasinokapitalismus: Wir sind mehr!

Der Bundestagswahlkampf wirft einen langen Schatten voraus. Während Frau Merkel Europa vor der Pleite rettet, tritt die SPD an, den Bürger zu retten. Wovor eigentlich? Vor den Banken, natürlich, wieder einmal. Ein Flugblatt ruft uns auf, "etwas zu ändern". Daraufhin habe ich gleich mal meine Onlinebanking-Geheimzahl geändert. Außerdem wird "Demokratie statt Bankenmacht" gefordert.

SPD-Flugblatt


In den Verwaltungsräten der Sparkassen als Anstalten des öffentlichen Rechts wirken die demokratisch gewählten Landräte mit. Die Eigentümer der Genossenschaftsbanken sind Menschen wie Du und ich. Und in den Aufsichtsräten der Privat- und Landesbanken sitzen Vertreter von Wirtschaft und Politik. Googeln wir einmal "SPD Bank Aufsichtsrat", erkennen wir, dass die Mitglieder der SPD in den Kontrollgremien nicht gerade unterrepräsentiert sind. Um nur die ersten Treffer wiederzugeben:

  • Claus Schmiedel, Fraktionsvorsitzender der SPD im baden-württembergischen Landtag und Aufsichtsratsmitglied der BW-Bank ("Präsidentenkredit") und der Landesbank Baden-Würtemberg
  • Roswitha Blind, Fraktionsvorsitzende der SPD im Stuttgarter Gemeinderat und Aufsichtsratsmitglied der BW-Bank
  • Stefan Pauluhn, Vorsitzender des SPD Gemeindeverbandes Gersheim, Mitglied im Aufsichtsrat der PSD Bank RheinNeckarSaar eG
  • SPD Staatssekretär Jörg Asmussen, ehemaliges Mitglied der Pleitebank IKB

Die Liste ließe sich fortsetzen. Klar, "wir sind viele": knapp 500.000 SPD-Mitglieder. Aber wir sind mehr: fast 17 Millionen Mitglieder, also Eigentümer und Stimmberechtigte, in den Genossenschaftsbanken. Rechnen wir ruhig noch die stimmberechtigten Aktionäre der Privatbanken hinzu, dann ist fraglich, gegen wen sich die Kampagne noch richten kann.

Hier werden mangels strategischer Kompetenzen Klischees bedient. Die hiesige VR Bank zeigt mit einem Augenzwinkern, wie man dies parieren kann:



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